Welches ist wohl das "richtige" Hachberg-Wappen?
Diese Frage taucht des öfteren in Emmendingen und auch andernorts auf. Die Ursprünge liegen einige Jahrhunderte zurück und sollen hier erläutert werden.
Bild A:
Das Stammwappen der Markgrafen von Baden-Hachberg zeigt im goldenen (gelben) Schild einen roten Schrägbalken. Dieses ursprünglich "einfache" Wappen besitzt nach wie vor seine Priorität und ist das heutige Badische (Staats-) Wappen.
Bild B:
Das Wappen der hinteren Grafschaft Sponheim im Bereich Hunsrück und Mosel. Rudolf VI., Markgraf von Baden (Regierungszeit 1353 - 1372) vermählte sich mit Mechthild von Sponheim. Durch das sich später daraus ergebende (Teil-) Erbe zu 3/5 aus der Markgrafschaft Sponheim (linksrheinisches Pfälzer Gebiet) teilten sich ab dem nachfolgenden Jahrhundert die Markgrafschaft Baden und die Grafschaft Veldenz die Güter als Kondominat.
Bild C:
Ab Mitte des 15. Jahrhunderts konnte Baden das Sponheimer "Schach" (rot-silber) zusätzlich in sein Wappen aufnehmen, und zwar in die Viertel zwei und drei seines somit gevierten Wappens. Anlass was das Erlöschen der Sponheimer Linien anno 1414 bzw. 1437.
Markgraf Jakob I., Enkel von Rudolf VI. und Gemahlin Mechthild (geb. von Sponheim) war der erste Markgraf von Baden, der dem einfachen Badischen Wappen diese "Vermehrung" beifügte. Markgraf Jakob I. regierte 22 Jahre von 1431 bis 1453. Mit ihm kam in des Wortes edelster Bedeutung ein "Friedensfürst" an die Regierung. Sein Vater Bernhard I., der von 1372 bis 1431 regierte, hatte ihm eine für jene Zeit seltene Erziehung angedeihen lassen, welche Vervollkommnung in den ritterlichen Künsten und in den Wissenschaften bezweckte.
"... von Natur aus war Jakob I. eine sehr anziehende Persönlichkeit, immer zuvorkommend gegen die Nachbarn, immer bereit, Streit zu schlichten. Er besaß ein ganz besonderes Talent, feindliche Parteien zur Versöhnung zu bringen und stiftete auf diese Weise für die hohen Herren und ihre bei jedem Hader schwer leidenden Untertanen großen Segen. Dem König stand er bei der Handhabung des Landfriedens stets zur Seite und ordnete die Zustände im eigenen Lande mit Umsicht und Sorgfalt..." So aus einer späteren Würdigung.